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Liebe Leserinnen und Leser,

die Sommerferien rücken in greifbare Nähe und hinter uns liegen ereignisreiche Monate.
Wir können auf viele Events zurückblicken und freuen uns auf die beiden Taschenlampenkonzerte im August in Koblenz und Bonn.

Viele unserer Aktionen wurden seitens der Presse begleitet und haben dafür gesorgt, dass unsere wertvolle Arbeit einer noch breiteren Öffentlichkeit bekannt wird. Auch mit sportlichem Einsatz, wie zum Beispiel beim Bonner Firmenlauf, haben wir unser Engagement gezeigt. Zusammen mit einigen Mitarbeiterinnen habe ich die wunderbare Strecke in der Bonner Rheinaue zurückgelegt. Jede lief in ihrem Tempo, jede auf ihre Weise. Ob laufend, joggend oder mit kleinen Abkürzungen, im Ziel waren alle glücklich und stolz auf ihre Leistung.

Während der sechs Kilometer habe ich gedacht: Eigentlich lässt sich diese Kraftanstrengung sehr gut mit der vergleichen, die unsere Familien täglich erleben. Sie wissen nie genau, was hinter der nächsten Kurve auf sie wartet und ob die Kraftreserven ausreichen. Da ist es schön, den Weg nicht allein gehen zu müssen und dass es, wenn man selbst schon völlig außer Atem ist, jemanden gibt, der einen ermutigt und signalisiert:
„Zusammen schaffen wir das!“

Das ist es, was wir auch unseren Familien mit auf den Weg geben wollen und all diese Kilometer auf diesem manchmal sehr steinigen Weg erreichen wir nur dank unserer Freund*innen, Ehrenamtler*innen und Sponsor*innen. Danke, dass Sie an unserer Seite sind.

Ich wünsche Ihnen einen schönen, gesunden und ereignisreichen Sommer.

Herzliche Grüße

Melanie Beringer
Geschäftsführerin

Taschenlampenkonzert - das besondere Benefizkonzert für die ganze Familie!
Für viele Kinder ist es das erste Konzert, das abends beginnt und noch dazu unter freiem Himmel spielt. Hier darf laut mitgesungen, wild getanzt und kunstvoll-spontan herumgeleuchtet werden. Und wenn es dann richtig dunkel ist, werden die Taschenlampen der Kinder zu den eigentlichen Stars des Konzerts. Im Lampenschein entstehen neue, aufregende Welten. Das weite Lichtermeer ist ein ganz besonderer Anblick – für die ganze Familie.

- Radeln für den guten Zweck -

Bereits zum zweiten Mal fand Anfang Juli die monte mare & friends Benefiz-Radtour zugunsten der Vor-Tour der Hoffnung statt. Rund 60 Fahrer*innen begaben sich auf eine Tour durch Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, um an verschiedenen Standorten ihre Spenden zu überreichen.

Die „Vor-Tour der Hoffnung" besteht seit fast 30 Jahren und hat es sich zum Ziel gesetzt, an Krebs erkrankten Kindern und deren Familien zu helfen. Zudem werden regionale Projekte unterstützt, die sich für schwer kranke, hilfsbedürftige und notleidende Kinder einsetzen.

Erneut durfte auch der Bunte Kreis Rheinland von dieser großartigen Aktion profitieren. Bei der Spendenübergabe in der Premiumresidenz „Villa Sibilla“ in Bad Neuenahr, lobte auch Bad Neuenahrs Bürgermeister Guido Orthen das großartige Engagement.

In diesem Jahr hatten wir für unser Familienfest einen ganz besonderen Partner an unserer Seite - Andreas Moh aus Rheinbach, der zusammen mit unserem Veranstaltungsteam ein Konzept aus kostenfreien Cabrio-Ausfahrten, Hüpfburg, Märchenstunde, Minigolf und vielem mehr entwicklete. Unterstützt wurde das Ganze durch die regionale C.A.B.R.I.O.-Community. Über sein Netzwerk konnte Andreas Moh nicht nur die Fahrer akquirieren, sondern auch Gudrun Blum als Märchenerzählerin gewinnen. In gemütlicher Runde auf Decken im Jurtezelt führte sie die Kinder in Fantasiewelten.

Rund 50 Familien kamen bei bestem Sommerwetter zusammen und die Cabrio-Ausfahrten wurden ganz individuell auf die Bedürfnisse und Möglichkeiten der Kinder mit Beeinträchtigung und ihren Geschwistern angepasst und gestaltet. An der Aktion beteiligten sich über zwanzig Fahrer mit ihren Fahrzeugen aus dem Rheinland, dem Ruhrgebiet und dem angrenzenden Rheinland-Pfalz.

Ein herzliches Dankeschön an alle Unterstützer und unsere beiden Kinderreporter Philipp und Tom.

Unsere Familien-Angebote

Dank der unglaublichen Spendenaktion Ende letzen Jahres von „Die Lohners“, bei der eine Rekordsumme von 38.700 Euro zusammenkam, konnte auch in diesem Jahr wieder eine Familienfreizeit stattfinden. Unter dem Motto: „Leben bewegt“ trafen sich insgesamt 7 Familien vom 17. bis 20. Mai in Asbach.

Als Angebote gab es unter anderem einen Kintsugi-Workshop, Klangmassage und Thaiboxen. Die Geschwisterkinder schrieben einen Text für ein „Bunter Kreis Lied“, welches speziell für uns komponiert wurde. Es wird Ende Juli in einem Tonstudio von einer Sängerin und den Geschwisterkindern aufgenommen.

Weitere Angebote in den Ferien

Ausflugswochen für Geschwister-Tatendrangkinder l Reitcamp für Geschwisterkinder l
Fahrt ins Phantasialand l Ferienreise für 12- bis 16-jährigen Geschwisterkinder

Für die Tatendrangkinder findet eine Reise auf einen Erlebnishof, ein Natur- und eine Tiercamp statt.

K I N T S U G I
Workshop mit Müttern von schwer kranken Kindern


Wir planen eine ganz besondere Ausstellung unter dem Thema:
Kunst als kreatives Ritual zur Aufarbeitung von traumatischen Erlebnissen

Kintsugi - Die Schönheit im Unvollkommenen

Kintsugi ist ein japanisches Handwerk. Bei der kunstvollen Fähigkeit geht es darum, in zerbrochenen und beschädigten Gegenständen das Ästhetische zu entdecken und sie so zu reparieren, dass sie wieder funktionstüchtig sind. Wird etwas anders wieder zusammengesetzt, kreieren genau diese neu zusammengefügten Stücke die Geschichte des Gegenstandes und machen ihn lebendig und einzigartig. Das große Konzept hinter dieser Philosophie heißt Wabi-Sabi, eine östliche Philosophie, die Schönheit im Unperfekten sieht: Auf perfekte Weise unperfekt. Diese Philosophie steht im Gegensatz zu eher westlichen Idealen von übertriebenem Materialismus, unnatürlicher Schönheit und unerreichbarer Perfektion. Sie lehrt uns, geduldiger und präsenter zu sein, uns mit dem, was wir haben zufriedener zu geben, die Schönheit in einfachen, herkömmlichen und fehlerhaften Dingen zu sehen, diese zu akzeptieren und wertzuschätzen. Makel werden als einzigartig und wertvoll angesehen, die die wahre Natur des Lebens wiederspiegeln.


Was hat das mit unserer Arbeit zu tun?

Wir unterstützen Familien mit zu früh geborenen, schwer kranken und beeinträchtigten Kindern und erleben, welche Kraftanstrengungen diese Familien oft bewältigen müssen. Im Vordergrund steht dabei meist nicht die physische, sondern die psychische Belastung. Die Familien stehen einer Gesellschaft gegenüber, die spiegelt: „Anders sein bedeutet minderwertig sein“. Die Kinder dieser Familien haben sichtbare oder teils auch nicht auf den ersten Blick ersichtliche „Beeinträchtigungen“. Sind sie deshalb weniger liebenswert? Neben einem hohen Aufwand an Pflege, Verfügbarkeit, Sorgen, Ängsten und evtl. Rückschlägen, erleben Familien, in denen eine Kind mit Erkrankung oder Beeinträchtigung lebt, auch Freude, Erfolg Humor, Liebe und Einzigartig in der Begegnung mit ihren Kindern. Diese ganz realen Momente und Empfindungen jedoch werden von der Gesellschaft nicht oder nur ungenügend anerkannt.

Mit unserer Ausstellung möchten wir für dieses Thema sensibilisieren und Denkanstöße geben. Wir wollen es Müttern ermöglichen, sich zunächst in Form eines Kinsugi-Workshops mit ihrer eigenen Situation auseinander zu setzen und ihre Erfahrungen auszutauschen.


Stand der Dinge:

Der Workshop fand am 24. Juni in Bonn im Atelier Zwei Zwei Drei zusammen mit 11 Müttern statt. Es war ein sehr bewegender, unglaublich bereichernder Vormittag. Sobald wir einen Sponsor gefunden haben, geht das Projekt in seine nächste Phase. Dann werden wir die Familien interviewen, ihrer ganz persönlichen Geschichte „eine Stimme geben“ und den Prozess von einer Fotografin begleiten lassen. Die finale Ausstellung besteht später aus den handgefertigten Stücken aus dem Workshop, großformatigen Fotografien und Zitaten & Ausschnitten der Interviews aufgezogen auf große Foto-Platten.

Buchempfehlung

Die Autorin Claudia Staudt nimmt uns mit auf eine ganz besondere Reise - eine Reise, die mit einem unerfüllten Kinderwunsch begann und weiterging mit der Entscheidung, ein behindertes Pflegekind anzunehmen. Auf eindrucksvolle Weise wird in ihrem Buch deutlich, wie viel Liebe und Entschlossenheit hinter dieser Entscheidung steht, aber auch, welche Kraftanstrengungen und bürokratischen Kämpfe den Alltag bestimmen und was es bedeutet, scheinbar aus der Gesellschaft ausgeschlossen zu werden, weil man „anders“ ist. Diese Geschichte macht Mut. Es gibt so viele Ansätze, die verdeutlichen, dass Inklusion keine Idee bleiben muss, sondern wirklich gelebt werden kann.

Wir danken der Kämpgen-Stiftung für die Finanzierung unserer BOOFE-Beratungsstelle für ein weiteres Jahr.

Mit unserer BOOFE unterstützen wir langfristig Familien mit Kindern, die eine Beeinträchtigung, Entwicklungsverzögerung oder schwerwiegende chronischen Erkrankung haben.

Durch eine individuelle, umfassende und die gesamtfamiliäre Situation einbeziehende Beratung, werden die Familien dabei unterstützt, sich langfristig in ihrer besonderen Situation zurechtzufinden und das Familienleben so zu strukturieren, dass es für alle Familienmitglieder angemessene Freiräume und Entwicklungspotenziale gibt. Seit 2017 wurden über 425 Kinder und ihre Eltern aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis von den Mitarbeiterinnen der BOOFE beraten. Die BOOFE finanziert sich ausschließlich aus Spendengeldern.

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Bunter Kreis Rheinland e. V.
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yvonne.lange@bunterkreis.de